Es rauscht der Wasserfall

Nach einer ewig langen Busfahrt erreichten wir endlich Foz do Iguaçu, eine kleine Stadt im Dreiländereck zwischen Brasilien, Argentinien und Paraguay. Die Pousada, in der wir wohnten, war diesmal einiges komfortabler als noch in Cuiaba. Wir hatten sogar ein eigenes Badezimmer und richtig gute Betten!

 

In und um Foz gibt es eigentlich nicht sehr viele Attraktionen. Zum einen sind da die berühmten Wasserfälle und zum anderen das grösste Kraftwerk der Welt. Diese beiden Attraktionen sind aber sehr spektakulär und wenn man in der Nähe ist sollte man es sich auf keinen Fall entgehen lassen. 

Da die Iguaçu-Fälle auf der Grenze zwischen Argentinien und Brasilien liegt, kann man sie auch von beiden Seiten besuchen. Wir planten also von Anfang an genug Zeit ein um auch beide Seiten sehen zu können.

Am ersten Tag in der Pousada organisierte unsere Gastgeberin eine Tour auf die argentinische Seite. Der Vorteil einer geführten Tour ist, dass man einen Fahrer hat der die Tickets besorgt und gleich auch alle Zollformalitäten erledigt. Man kann den Ausflug auch auf eigene Faust machen, aber mit einer organisierten Tour hat man dadurch mindestens drei Stunden mehr Zeit an den Wasserfällen zur Verfügung und das für einen sehr geringen Aufpreis.

 

Beide Seiten der Wasserfälle liegen in einem Nationalpark. Auf der argentinischen Seite wurden verschiedene Wege quer durch die Wasserfalllandschaft gebaut und man kommt wirklich überall sehr nah ans Wasser heran. Im Eintrittspreis ist auch eine Fähre inbegriffen, welche einen auf eine Insel in mitten der tosenden Wassermassen bringt. Früh am Morgen war das ein unglaublich schönes Erlebnis da zur dieser Zeit die Sonne so steht, dass in der Gischt ein Regenbogen zu sehen ist.

Da mitten im Dschungel, sieht man auch da immer wieder verschiedenste Tiere. Von verschiedenen Vögeln über Echsen bis Nasenbären. Auch ganze Schwärme von Schmetterlingen die sich auf den Köpfen und Kleidern der Besucher niederlassen und dort hartnäckig verweilen. 

Am zweiten Tag machten wir uns auf zum Itaipu-Staudamm. Dieser ist fast 8 km lang und staut den Rio Paraná zu einem 170 km langen See. Das Kraftwerk liegt genau auf der Grenze zwischen Brasilien und Paraguay. In einem Vertrag von 1973 wurde beschlossen alles 1:1 zu Teilen. Somit wird das Unternehmen von 2 CEO’s geführt, die Hälfte der Turbinen arbeitet für Brasilien und die andere Hälfte für Paraguay und sogar das Sicherheitspersonal besteht aus exakt der gleichen Anzahl Paraguayer wie Brasilianer. Obwohl leistungsmässig vom chinesischen Dreischluchtenstaudamm überholt wird hier, aufgrund der höheren Auslastung der Turbinen, mehr Energie produziert. Alle sind darum mächtig stolz darauf weiterhin das grösste Kraftwerk der Welt zu betreiben.

Es werden mehrere Touren angeboten um das Kraftwerk zu besichtigen. Wir wählten die etwas teurere Spezialtour, bei der man auch in Kraftwerk hinein kann. Diese Tour ist wirklich jeden Peso wert und sehr zu empfehlen. Neben den gigantischen Ausmassen der Mauer, der Generatoren und der Turbinen, sieht man aber auch die Auswirkungen auf die Umwelt. Ein riesiges Gebiet wurde überflutet und dabei viele Dörfer zerstört. 

Am letzten Tag in Foz wollten wir dann noch die brasilianische Seite der Wasserfälle besuchen. Praktisch alle Reiseführern und auch Leute die schon da waren sagen, dass die argentinische Seite viel schöner und spektakulärer sei. Für uns sehr schwer nachvollziehbar. Die Brasilianische Seite bietet einen hervorragenden Überblick und auch dort kommt man nah an den Wasserfall heran. Der Park ist aber bei weitem nicht so gross wie auf der gegenüberliegenden Seite und ein halber Tag reicht völlig aus um die nennenswerten Sachen zu sehen.

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