Weihnachten in Cordoba

Nach Buenos Aires ging es wieder nordwärts in Richtung Bolivien. Unterwegs legten wir diverse Stopps ein, was uns die Gelegenheit gab, mehr über Argentinien und seine Eigenheiten zu lernen.

 

Unser erster Halt war Cordoba, die zweitgrösste Stadt von Argentinien. Weil die meisten Touristenattraktionen im Zentrum angesiedelt sind, merkt man jedoch nichts von der Grösse. In unserem Hostel organisierten ein paar Langzeitgäste eine kleine Weihnachtsparty und luden uns dazu ein. Wir nahmen das Angebot gerne an und Sonam konnte bei der Zubereitung der Speisen helfen. So hatten wir ein Essen, ein Kochkurs und eine Spanischkonversationsstunde in einem. Aus einem uns unbekannten Grund lieben die Argentinier Eier. Noch nie im Leben haben wir so viele Eier gegessen wie hier; Eier im Salat, Spiegeleier in Sandwiches, Eier in Füllungen und in ganz vielen anderen Speisen.  

Der Weihnachtsabend war sehr schön, wir hatten ein riesiges Buffet und verbrachten den Abend mit Leuten aus aller Welt. Das Buffet muss so gross sein, damit man am nächsten Tag noch davon satt wird, da alle Länden und Restaurant geschlossen haben. Weihnachtsdekoration gibt es hier fast nicht, ganz im Gegensatz zu den andern südamerikanischen Ländern. Durch das Fehlen von Dekoration und die Hitze wurde diese Fest noch spezieller. Um Mitternacht wurde plötzlich überall Feuerwerk entzündet und die Leute begannen sich zu umarmen, anzustossen und frohe Weihnachten zu wünschen. Wir waren zuerst überrascht, machten dann aber mit und lernten, dass dies in ganz Südamerika ein normaler Weihnachtsbrauch ist. 

Etwas Anderes was wir hier lernten ist, dass die Argentinier sehr stolz sind und manchmal ihre eigene Interpretation von Gastfreundlichkeit haben. Bevor wir weiter nach Salta reisten, wollten wir im Bahnhofsrestaurant etwas essen. Egal ob das Restaurant voll ist oder nicht, in der Regel dauert es immer eine Weile bis die Bedienung kommt.

Wir, in Spanisch: „Könnten wir bitte eine Karte haben?“

Er: „Nein, wir haben keine Karte.“ Stille.

Wir: „Gestern hatte es aber eine Karte.“ Wir assen hier einen Happen nach dem Ticketkauf.

Er: Stille. „Ja, aber heute werden die Karte und die Preise überarbeitet.“ Stille.

Da er anscheinend nicht willens war, uns ein paar Vorschläge zu machen, bestellten wir das Gleiche wie am Vortag und bezahlten komischerweise auch den gleichen Preis.

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