Busgeschichten III

Nach zwei, für Bolivianische Verhältnisse, ruhigen Busfahrten, waren wir gespannt auf unsere dritte Fahrt: Ein Nachtbus von Uyuni nach La Paz. Die Reiseführer raten von Nachtfahrten ab, da mehr Unfälle passieren. Da jedoch keine anderen Reisezeiten angeboten wurden, buchten wir wenigstens beim im Führer empfohlenen Busunternehmen. 

 

Uyuni nach La Paz ODER Die Rebellion der Passagiere

 

Müde nach der Salar-Tour konnte uns auch das starke Rütteln nicht am sofortigen Einschlafen hindern.  

 

“Öffnet die Türe!”

 

Mitten in der Nacht wachten wir plötzlich auf da jemand dauernd gegen eine Wand pochte und immer wieder “Öffnet die Türe!” schrie. Verschlafen begannen wir uns im dunkeln Bus umzuschauen und merkten, dass wir stillstanden. Ein Blick aus dem Fenster zeigte, dass wir ziemlich schräg standen. Irgendwie mussten wir von der Strasse abgekommen sein. Wir befanden uns jedoch auf einer Ebene und da wir von unserer vorherigen Fahrt wussten, wie schräg ein Bus ohne zu Kippen stehen kann, waren wir nicht wirklich beunruhigt. Wir waren jedoch in der Minderheit, der Mann schrie und pochte bis der Fahrer die Tür öffnete. Sobald die Türe offen war, wollte der ganze Bus in die kalte Nacht hinaus. Dies ist jedoch nicht ganz einfach, da der Gang bei den Langstreckenbussen jeweils mit Einheimischen besetzt ist. Diese nutzen die Langstreckenbusse als Anhalter, mitsamt Kinder und riesigen Taschen. Je länger es dauerte bis die Leute aus dem Bus konnten, desto mehr gerieten sie in Panik. Während die Leute versuchten den Bus zu verlassen, versuchte der Fahrer gleichzeitig den Bus wieder auf die Strasse zu fahren. Irgendwann stand der Bus wieder auf der Strasse und die meisten Passagiere draussen in der Kälte. Obwohl es im Bus einigermassen warm war und wir wieder gerade standen, blieben die Passagiere draussen und diskutieren. Es stellte sich heraus, dass beide Fahrer betrunken waren. Niemand wollte wieder in den Bus einsteigen, bis man einen neuen, nüchternen Fahrer stellte. Wir waren bereits einige Stunden von Uyuni entfernt, was die Suche nach einem neuen Fahrer ziemlich schwierig machte.  

 

 

“Verhaftet die Fahrer”

 

Kurze Zeit später fand sich ein Fahrer, der bereit war, den Bus bis in die nächste Ortschaft zu chauffieren. Nach einer Weile hielt der Bus plötzlich im Nirgendwo und die Passagiere begannen die Fenster zu öffnen und hinauszuschreien. Wir hatten eine Polizeistreife gefunden und die Leute forderten von der Polizei, die Fahrer zu verhaften. Die Polizei im Schlepptau fuhren wir zu einem Polizeiposten und warteten. Entweder fand sich dort neue Fahrer oder die Polizei bewies, dass Unsere nüchtern genug waren. Auf jeden Fall ging die Reise weiter.

 

Was wir auf dieser Fahrt lernten:

  • Versuch vorne zu sitzen
  • Hoff, dass sich dein Fenster öffnen lässt, falls du schnell den Bus verlassen musst

 

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