Crazy Town Valparaiso

Valparaiso, ehemals der wichtigste Hafen Südamerikas, rettete Chile’s Ehre. Die Orte in Norden würden wir nicht unbedingt weiterempfehlen. Valparaiso hingegen ist ein Besuch wert. Die Stadt wurde auf mehreren Hügeln gebaut und wo man hinschaut, sieht man farbige Häuser, Graffitis und Treppen. Die Stadt lädt einem geradezu ein, herumzuspazieren und die verwinkelten Gassen zu entdecken.

 

Um mehr über die Stadt zu erfahren, gingen wir auf eine Tour4Tips-Städtetour. Unserer Führerin war super enthusiastisch und wir lernten eine Menge über die Stadt und seine Bewohner. Die Führung lüftete auch das Geheimnis um den 21. Mai. In jedem Chilenischen Kaff gibt es eine Strasse oder einen Platz der nach diesem Datum benannt ist und wir wissen jetzt auch warum.

Am 21. Mai 1879 starb Arturo Prat einen Heldentod für Chile. Arturo Prat war ein pensionierter Kapitän, der während des Krieges mit Bolivien und Peru wieder einberufen wurde.  Chile drohte den Krieg zu verlieren und brauchte jeden an der Front. Leider bekam Arturo nur ein altes Holzschiff, das während einer Schlacht von einem Peruanischen Schiff gerammt wurde. Wissend, dass sie sinken würden befahl Arturo seinen Männern auf das Peruanische Schiff zu springen und dort zu kämpfen. Leider sprangen nur Arturo und zwei seiner Männer. Der Rest hörte den Befehl nicht. Einer der Männer sprang zwischen die Schiffe und der Andere wurde sofort erschossen. Arturo wollte jedoch nicht aufgeben und machte sich auf die Suche nach dem Peruanischen Kapitän. Er kam jedoch nicht weit und wurde ziemlich schnell erschossen. Die Chilenische Regierung beschloss nicht etwa Stillschweigen zu bewahren sondern stilisierte seinen Tod zum Heldentod. Sie machte ihre Sache so gut, dass unzählige Männer in die Armee eintraten und Chile den Krieg doch noch gewann. So gehört die Atacamawüste heute zu Chile.

 

Eine andere tolle Geschichte ist diejenige der Feuerwehr in Valparaiso. Heute hat die Stadt ganze 16 Stützpunkte. Der erste Stützpunkt wurde von den Briten gegründet. Sie hatten jedoch kein Geld für eine Pumpe. Ein Amerikaner erklärte sich bereit, die Pumpe zu spenden, wenn im Gegenzug der Stützpunkt „American Station“ getauft würde. So kam es, dass bald jede Einwanderernation ihren eigenen Stützpunkt haben wollte. Noch heute muss jeder der in die Feuerwehr eintreten will beweisen, dass, wenn auch nur weit entfernt, seine Wurzeln im jeweiligen liegen.

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