Jucy Tour - Woche 2

Die zweite Woche unterwegs verbrachten wir vorwiegend in mittleren Teil der Nordinsel. Konzentriert auf relativ kleinem Raum gibt es unglaublich viele Dinge, welche man unternehmen kann. Wir versuchten so viel als möglich zu machen, ohne danach Konkurs anmelden zu müssen.

 

Zuerst fuhren wir nach Matamata, ein Dorf in der Nähe von Hobbition. In Hobbition wurden einige Szenen für „Lord of the Rings“ und „The Hobbit“ gedreht. Nach Ende der Dreharbeiten wurde der Filmset so belassen und die Hobbithöhlen können von Jedermann besucht werden. Da man den zahlreichen Broschüren selten bis gar nie Preise findet, liessen wir uns überraschen. 75 Dollar für eine zweistündige Tour war dann aber eine zu grosse Überraschung, sodass wir die Besichtigung ausliessen und schnell weiter zogen.

 

Das gesparte Geld investierten wir in eine Blackwater-Rafting-Höhlen-Tour in Waitmo, welche früh am nächsten Morgen startete. Ausgerüstet mit Neoprenanzug, Stiefeln und Klettergurt fuhren wir zum Startpunkt. Dieser entpuppte sich als kleines Loch im Boden, in das wir uns 35 Meter tief abseilen mussten. Während des Abseilens durch den engen Eingang wurde uns dann auch klar, warum die Gewichtslimite 120kg beträgt. In den folgenden Stunden erkundeten wir die Höhle wandernd, kletternd und auf einem Gummiring treibend. Die Höhlen sind voller Glühwürmchen. Während der Tour lernten wir, dass es sich eigentlich um Fliegen handelt. Diese produzieren dünne Fäden und fangen so ihre Beute. Durch das Verdauen wird Energie produziert... Das Glühen der Glühwürmchen ist demnach nichts weiter als leuchtende Exkremente von Höhlenfliegen. 

Auf den nächsten Stopp in Rotorua hatten wir uns schon lange gefreut, denn dort fand dieses Jahr das nationale Kapa Haka Festival statt. Kapa Haka ist die moderne Interpretation von einem Maori Lied. Normalerweise bedeutet dies, dass die Künstler tanzend und singend eine Geschichte erzählen. Nach langem Anstehen informierte man uns, dass der erste Tag gratis ist, da es sich um die Eröffnungszeremonie handelt. Die Zeremonie war toll, leider war diese nach ca. einer Stunde schon vorbei.

So kamen wir am nächsten Tag wieder, um doch noch ein paar Kapa Hakas zu sehen. Wie die meisten anderen kauften wir die günstigsten Tickets, was bedeutet, dass man vor der Bühne auf dem Boden sitzt. Wenn Neuseeländer an ein Festival gehen, nehmen sie jeweils ihren halben Hausrat mit. Wir merkten schnell, dass wenn man nicht mindestens auf einer 10 m2-Decke sitzt, dann gilt der Platz als frei. Wenn man also einfach so auf der Wiese sitzt, kann es vorkommen, dass man höflich aufgefordert wird Platz zu machen damit eine weitere Familie ihre viel zu grosse Picknickdecke ausbreiten kann. 

Die Kapa Hakas selbst waren sehr eindrücklich und unterhaltend. Jede Gruppe hat einen halbstündigen Auftritt und man kann sich vorstellen, wie lange sie üben müssen. Respekt vor ihren Sing-, Tanz- und vor allem Koordinationskünsten.

 

Nachdem wir diverse Gruppen gesehen und unser erstes Hangi (im Erdofen gekochtes Essen) gegessen hatten, machten wir uns auf den Weg nach Taupo. Taupo liegt am Tauposee, einem riesigen Kratersee. Im See gibt es einen Felsen der von den Maoris kunstvoll behauen wurde und das wollten wir uns anschauen. Unser Plan, selber dorthin zu paddeln stellte sich leider als schwierig und wiedermal sehr kostspielig heraus. Die Vermietungen befinden sich alle so weit vom Felsen entfernt, dass man fast den ganzen Tag lang unterwegs wäre. Dabei werden die Kanus pro Stunde vermietet! So buchten wir eine geführte Tour, da man so einen Teil des Weges mit dem Bus fahren kann. Die Tour war sehr abenteuerlich, vor allem, da ein starker Wind wehte und wir plötzlich gegen ziemlich hohe Wellen zu kämpfen hatten. Lasst euch von den Fotos nicht täuschen, diese entstanden in einer ruhigen Bucht!

 

Nach dem Paddeln belohnten wir uns mit einem heissen Bad. Neuseeland liegt genau auf der Bruchstelle zweier tektonischer Platten. Die Folge sind tägliche Erdbeben und Vulkane. Dank diesen Vulkanen gibt es auch überall heisse Quellen und Bäder, wo man sich entspannen kann. Ausgeruht und muskelkaterfrei ging es am Nachmittag weiter Richtung  Wellington, unserer letzten Station auf der Nordinsel. 

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