Vanuatu – Inseltraum

Südpazifik – Fiji, Salomonen, Tahiti… Diese exotisch klingenden Namen verführten uns und wir beschlossen, einen Abstecher nach Vanuatu zu machen. Vanuatu ist ein Inselstaat zwischen Australien und Fiji. Dort gibt es nicht nur tolle Tauchspots sondern auch die glücklichsten Menschen der Welt. Ja genau, Vanuatu wurde 2007 zum glücklichsten Land der Welt gewählt und nach einer Weile hier, verstehen wir auch warum.

 

Schon im Flugzeug schien unsere Entscheidung die Richtige zu sein. Nicht nur das leckere Essen und die zahlreichen Getränke, sondern auch die freundliche Crew und die Einheimischen, welche sich auf ihrem Heimweg laut unterhielten und die ganze Zeit lachten, erhöhten unsere Vorfreude auf die kommenden Tage.

 

Wir wussten, dass es gute Tauchspots gibt und dass es Regenzeit ist. Viel mehr hatten wir noch nicht über Vanuatu gelesen und vor allem vermissten wir im Lonely Planet die Sektion über “Gefahren und Ärgernisse”. Auch die EDA-Seite konnte nicht weiterhelfen. Bald jedoch fanden wir den Grund für den Informationsmangel; es gibt die typischen Gefahren nicht. Die Städte sind zu klein, um gefährliche Viertel zu haben, und handeln ist kulturell verpönt. 

Wir landeten in Port Villa, der Hauptstadt und verbrachten die ersten Tage mit rumlaufen und am Pool liegen. Obwohl wir schon so lange unterwegs sind, lagen wir noch nie einen ganzen Tag unter Palmen am Pool. Bald schon nahmen wir ein Flugzeug nach Espirito Santo, der grössten Insel. Wir wohnten mitten in Luganville, der zweitgrössten Stadt von Vanuatu. Wobei das Wort Stadt mit Vorsicht zu geniessen ist. Offiziell wohnen etwa 12'000 Menschen in Luganville und das Stadtzentrum besteht aus einer 1km langen Strasse. In der Stadt selber kann man nicht allzuviel unternehmen, was uns jedoch nicht störte. Wir genossen das Tauchen, Schlafen, Essen und Lesen. Eine weitere Beschäftigung war, dem Trommeln des Regens zuzuhören.

 

Überall in Vanuatu haben die Menschen ein Lächeln auf den Lippen und grüssen einander. Selbst wenn sie in den zahlreichen Taxis und Bussen sitzen, grüssen sie einander mit Hupen oder Pfeifen. Taxis uns Busse sind allgegenwärtig, in Luganville scheint jeder Auto entweder ein Bus, ein Truck oder ein kleines Taxi zu sein. 

Die Haupt-Tauch-Attraktion von Santo ist die gesunkene USS President Coolidge, ein Luxuskreuzfahrtschiff das in einen Truppentransporter umgebaut wurde. Während des zweiten Weltkrieges benutzten die USA Vanuatu als Basis. Unglaubliche 500'000 Soldaten waren während des Krieges auf der kleinen Insel stationiert. 1942 fuhr die USS Pres. Coolidge auf zwei US Minen auf und sank vor der Küste. So kam Santo zu dem grössten, intaktesten und best-erreichbaren Wrack der Welt.

 

Mit so einem tollen Wrack vor der Nase machten wir nach Beendigung unsere Open Water Kurses gleich noch den Wrack-Taucher-Kurs. Da Wracks meistens tiefer liegen, hängten wir noch einen Tief-Tauch Kurs an. So erarbeiteten wir nach einer produktiven Woche das Specialty Diver Diplom und freuen uns auf mehr Tauchabenteuer in Bali und Thailand.

 

An unserem Pausentag fuhren wir die East Coast Road entlang, um mehr von der Insel zu sehen. Das Highlight war sicherlich das „Blue Hole“, ein tiefblauer Süsswasserpool mitten im Dschungel. Das Blau ist so intensiv, dass man es kaum glauben kann.

 

Wir genossen unsere Zeit in Vanuatu in vollen Zügen und nachdem wir erst mal den Südpazifik bewusst wahrgenommen haben, werden wir ihn sicherlich nicht so schnell vergessen.

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