Eine Bootsfahrt die ist lustig… – Nong Khiaw nach Luang Prabang

Der Bootsmotor stotterte eine Weile bevor er vollends aufgab. Mitten im Mekong, irgendwo vor Luang Prabang, trieben wir nun schwitzend und hungrig umher. Hilfe von anderen Booten war nicht zu erwarten, deren Fahrer lachten und fuhren weiter. Der Mechaniker griff zum Paddel und machte sich unter den Anweisungen vom Kapitän daran, in irgendeine Richtung zu rudern. Alles wirkte ziemlich unmotiviert und planlos und wir fragten uns, wann wir wohl in Luang Prabang ankommen würden.

Doch zurück zum Anfang: Zuerst ging es von Luang Namtha ins verschlafene Nong Khiaw. Für diese 250km benötigte der Bus über sechs Stunden und wir lernten, dass Hauptverkehrsachsen nicht in einem guten Zustand sein müssen. Die Kurven und das ständige Holpern setzte den Laotischen Teenis vor uns so zu, dass sie ständig in ihre mitgebrachten Plastiktüten kotzten. Mittlerweile abgebrüht schmierten wir uns Tigerbalsam unter die Nase und ignorierten das Treiben vor uns.

 

In Nong Khiaw wollten wir mit dem Slowboat den Nam Ou hinunter nach Luang Prabang fahren. Dies klang nach einem guten Plan. Leider hatten wir den Nebensaison-Effekt vergessen. Die Boote fahren nur, wenn sich genügend Touristen finden lassen, denn diese sind die Einzigen, welche mit dem Boot fahren. Man weiss erst 15 Minuten vor der Abfahrt, ob sich genügend Leute eingefunden haben. So etwas wie eine Einschreibeliste, damit man die Chancen abschätzen kann, gibt es nicht. Wir wollten ja unbedingt weg von den Touristenströmen und standen nun da, ohne zu wissen, ob wir überhaupt ein Boot voll kriegen würden. Wir begannen herumzufragen, aber niemand schien in die gleiche Richtung zu reisen. Die ansässigen Reisebüros klangen auch nicht gerade zuversichtlich und gaben und eine Höchstchance von 50/50 für den nächsten Tag. Wir waren enttäuscht und überlegten gar, uns ein eigenes Boot zu chartern. Aufgrund der für Laos doch recht hohen Kosten verwarfen wir diesen Plan aber bald wieder. 

Am nächsten Morgen waren wir bereits auf dem Weg zu Busstation als wir bemerkten, dass mehrere Touristen Richtung Pier liefen. Sofort änderten wir unsere Pläne und gingen ebenfalls zum Pier. Scheinbar hatten wir am Tag zuvor die Falschen gefragt. Glücklich setzten wir uns mit den anderen Touristen ins Boot und genossen das langsame Tuckern, die Sonne und die wunderschöne Landschaft. Ab und zu fing der Motor an zu stottern und die Crew werkelte daran herum, bis er wieder lief. Nach mehreren Stunden fliesst der Nam Ou mit dem Mekong zusammen. Dort ging uns dann das Benzin aus, da half alles werkeln nichts mehr. Einen Ersatzkanister hatten sie nicht dabei. Weder der Kapitän noch der Mechaniker waren gesprächig, so dass wir keine Ahnung hatten, was sie vorhatten. Sie schienen nicht beunruhigt und hatten überhaupt keine Eile, nach ein paar Paddelschlägen war jeweils Pause. Irgendwann zeigten sie auf ein grösseres Boot am Ufer. Beim Näherkommen erkannten wir, dass dies eine Tankstelle war. Siehe da, sie hatten doch einen Plan beziehungsweise, es war nicht ihr erster Vorfall.

 

Vollgetankt legten wir keine fünf Minuten später am Pier in Luang Prabang an. Von andern Reisenden hörten wir, dass die Stadt sehr touristisch und laut sei. Wir empfanden sie als völlig entspannt und nicht aufdringlich touristisch. Wir starteten einen Versuch, die wichtigsten Sehenswürdigkeiten aufzusuchen, scheiterten aber an der Temperatur. 42 °C im Schatten lies unser Kulturinteresse verdampfen. Scheint, als müssten wir zurückkommen. 

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